Befreie dich von aller Anhaftung …, denke nicht über Gut und Böse
nach, und urteile nicht, ob richtig oder falsch. Beende die
Tätigkeit des Geistes, des Willens und des Bewusstseins; beende alle
Begehrlichkeiten, alle Konzepte und Urteile.
Dogen
Ja, so ist das Tao. Ich hatte den Gedanken über Wu-Wei zu spekulieren und da kommt dann passend dazu dieses Zitat bei http://www.zen-guide.de/.
Gestern abend bin ich in der Küche und schaue aus dem Fenster. Es hatte gerade geregnet und ich schimpfte innerlich auf diesen Mistsommer, der einen ganz mamelig im Kopp macht, aufeinmal rissen die Wolken auf und die Sonne lugte hindurch und schon erkannte ich wieder einmal, was das Sein bedeutet, nämlich morgens die Augen aufzuschlagen und bedingungslos alles anzunehmen, wie man es vorfindet. Und so steht man dann mittendrin im Hier-und-Jetzt. In der Theta-Phase kurz nach dem Aufwachen liegt man ja eigentlich mittendrin. Und so, wie das Neugeborene zum Erwachsenen wird und damit immer, und jetzt suche ich ein Wort, und hahahah mir fällt nur versaut oder verwurschtelt ein, hahahaha, ja, ich bin auch noch kurz nach der Theta-Phase. Vor einem kleinen Zeitraum war ich schonmal wach gewesen und wusste, was heute Tagesthema ist. Und wie gesagt, dann las ich das Zitat vom Zen-Guide. Es ist ja sowieso immer wieder alles dasselbe, das Zitat habe ich schon so oft gelesen und darüber nachgesonnen.
Alles anzunehmen, wie man es vorfindet. Was man vorfindet ist ein echt genialer auomatischer Ablauf z.B. in der Natur. Der einzige Störenfried ist der Mensch, der da rumspekuliert und rumwuselt, und so kommt es dann zu so unschönen Dingen wie Griechenland- oder Ukrainekrise. Ja, da kommt es auch zu einem Mistsommer, aber nur, weil ich ihn als Mistsommer bewerte, innerlich, sonst wäre er einfach nur ein Sommer und er wäre nichtmals das, wenn ich mir für ihn kein Wort ausdenken würde. Und die Ukraine wäre nicht in der Krise, sondern die Menschen würden einfach das machen, wozu sie geschaffen sind: Jeder sucht seinen Vorteil und verschafft ihn sich mit den Mitteln, die sich ihm bieten. Gier, Vorteil und Rock’n-Roll.
Übrigens Buddha nochmal, wie er 10 Jahre unter seinem Boddhibaum hockt und dann die Erleuchtung hat, so habe ich es mal gelesen, so sann ich gestern nach, als ich mit den Hunden draussen war. Ich denke, er wird einfach so lange da gesessen haben und keine Gedanken mehr im Kopf gehabt haben zum Spekulieren, sein Aussen war auch sein Inneres, und wenn man soweit ist, dann ist Erleuchtung auch unspektakulär. Wenn wir kein Wort mehr für Erleuchtung haben, dann sind wir erleuchtet. Leider kann man darüber wieder nur spekulieren, aber was soll’s. So sind wir Menschen eben. Nehmen wir doch einfach an, was sich uns bietet und wuseln wir daran nicht herum. Andererseits ist es auch ganz egal, denn alles ist sowieso einfach nur, wie es ist. Man macht es sich nur leichter, wenn man alles nimmt, wie es kommt und alles läßt, wie es ist.
Ein Kollege bei den Hausbetreuern sagte immer: „Rainer, es läuft sich alles zurecht.“ Das war auch so ein richtig ruhiger Kerl mit einer sanften Stimme. Da konnte kommen was will, der blieb einfach ruhig und sanft. Und wenn Du mal den Frondienst als Hausbetreuer in so einer Gegend wie dem Farmsener Weißenhof absolviert hast, das ist ein richtiges Dreckloch da. Da werfen die Leute ihren Dreck einfach in die Gegend, weil die wissen, dass Freitag alles abgeholt wird. Da gibt es sogar so einen richtigen Mülltourismus. Das hat jetzt wirklich gar nichts damit zu tun, dass da ganz viele Sinthi auf der einen Straßenseite und Roma auf der anderen wohnen, sondern einfach damit dass alle sich denken: „Das macht doch jeder so“. Da habe ich mal am 1. Weihnachtsfeiertag auf einem riesigen Müllberg gesessen. Ja, es war so wie es war. Das war so eine Situation, wo Du denken konntest: Jetzt fällt mir doch nichts mehr ein …. Ha, ganz nah an der Erleuchtung. EINEN WUNDERSCHÖNEN SONNABEND !!!!
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